Der Kompetenzbereich „Prävention von Infektionen“ an der Medizinischen Fakultät Heidelberg
Ansprechperson
Primärprävention von Infektionen gehört zu den erfolgreichsten Präventivmaßnahmen überhaupt, erreicht jedoch infolge Impfskepsis und Müdigkeit nicht ihre volle Wirkung. Beispiele sind die zu geringe Akzeptanz der jährlichen Grippeimpfung, aber auch die aktuelle Diskussion zu Impfstoffen gegen SARS-CoV-2.
Ansprechperson
Für eine erfolgreiche Prävention der epidemischen Ausbreitung von Infektionen sind weiterhin einfache und breit zugängliche Testverfahren sowie die Überwachung von Veränderungen der Erreger mit dem Potential erhöhter Pathogenität oder Resistenz gegen Medikamente (z.B. Antibiotika) und Impfungen erforderlich. Auf der Ebene der Sekundärprävention ist die Frühererkennung von Langzeitfolgen inklusive Bewertung des individuellen Risikos erforderlich. Alle Aspekte zeigen sich in der aktuellen Covid-19 Pandemie mit dem Auftreten von stärker infektiösen und gegen Antikörper resistenten Varianten sowie den Langzeitfolgen von Long Covid, sind aber in gleicher Wei- se für die meisten Infektionskrankheiten relevant.
In der aktuellen Pandemie zeigte sich das Potential einfacher und für die Überwachung und Eindämmung so- wohl von Ausbrüchen als auch der disseminierten Verbreitung von Infektionserregern geeigneter Testverfahren direkt am Ort des Geschehens. Dies wird ergänzt durch die zeitnahe und vollständige Bestimmung genetischer Veränderungen der Erreger und die Zusammenführung klinischer und molekularbiologischer Daten in integrierten Datenbanken; derartige Strukturen hätten entscheidende Beiträge für strategische Entscheidungen zur Kontrolle der aktuellen Pandemie liefern können, sind jedoch aktuell kaum vorhanden. Insbesondere in medizinischen Bereich aber auch in der Bevölkerung insgesamt sind wissenschaftlich fundierte und validierte Ansätze zur Überwindung von Impfskepsis und Impfmüdigkeit erforderlich.