Arbeitsgruppe Prävention im Vorschulalter

Die Erlebnisse und Erfahrungen in der frühen Kindheit sind entscheidend für die Entwicklung von Gesundheitskompetenz und -verhalten im späteren Leben. Für die Prävention und Gesundheitsförderung ist sie daher ein idealer Zeitpunkt.

Für Kinder im Alter von 0-6 Jahren existieren zwar verschiedenste Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung, jedoch gibt es für Baden-Württemberg keine zentrale Stelle, bei der entsprechende Angebote und Erkenntnisse zu deren Wirksamkeit und Umsetzungserfolg aufgeführt sind.

In frühkindlichen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen führen pädagogische Fachkräfte regelmäßig Entwicklungsbeobachtungen in unterschiedlichsten Entwicklungsbereichen (z.B. soziale, emotionale und motorische Entwicklung) durch. Hierfür stehen verschiedene Entwicklungsbeobachtungsinstrumente zur Verfügung, deren Qualität jedoch häufig unklar ist und die nur selten wissenschaftlichen Kriterien entsprechen. Auch hier fehlt ein aktueller Überblick darüber, welche Instrumente in frühkindlichen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen in Baden-Württemberg zum Einsatz kommen.

In der Arbeitsgruppe werden daher Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung sowie Entwicklungsbeobachtungsinstrumente für Kinder zwischen null und sechs Jahren in Baden-Württemberg identifiziert und Erkenntnisse hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und des Umsetzungserfolgs bzw. ihrer Gütekriterien zusammengetragen.

Projektverantwortliche

Prof. Dr. med. Jörg Fegert

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Universitätsklinikum Ulm

Steinhövelstraße 5, 89075 Ulm

Projektkoordinierende

Janine Wendt

Sportmedizin
Universitätsklinikum Ulm

Frauensteige 6, Haus 58/33
89075 Ulm

Tel: +49 (0) 731 500 45384

Kontakt

Projektkoordinierende

Janine Wendt

Sportmedizin
Universitätsklinikum Ulm

Frauensteige 6, Haus 58/33
89075 Ulm

Tel: +49 (0) 731 500 45384

Kontakt

Forschungsprojekt(e) der Arbeitsgruppe Prävention im Vorschulalter

Bestehende Maßnahmen, Programme und Praktiken zur Gesundheitsförderung für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren in Südwestdeutschland und verfügbare Erkenntnisse über ihre Wirksamkeit und den Erfolg ihrer Umsetzung

Für Vorschulkinder in Baden-Württemberg existiert ein breites Angebot an Maßnahmen und Programmen zur Förderung des gesunden Aufwachsens. Es gibt jedoch keine zentrale Datenquelle, in der diese nach Gesundheitsthemen, Zielgruppen und Settings auflistet werden. Außerdem fehlt ein aktueller Überblick darüber, welche Maßnahmen theoriebasiert entwickelt und wissenschaftlich evaluiert wurden und somit evidenzbasiert sind. Existierende Sammlungen sind häufig nicht mehr auf aktuellstem Stand oder umfassen nur einzelne Gesundheitsbereiche wie z.B. körperliche Aktivität.

Im Projekt werden daher bestehende Maßnahmen und Programme für null- bis sechsjährige Kinder in Baden-Württemberg ermittelt. Der Fokus liegt bei den Gesundheitsbereichen körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, psychische Gesundheit, soziale/emotionale Kompetenzen, Hitze-/Sonnenschutz und Infektionsschutz. Zusätzlich zu der Ermittlung von Angeboten, werden auch alle verfügbaren Erkenntnisse zu deren Wirksamkeit und Umsetzungserfolg zusammengetragen.

Methode

Mittels einer Online-Umfrage unter Leitungen von Kindertageseinrichtungen und Kinderärzt:innen sowie einer systematischen Literatursuche werden existierende Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung in Baden-Württemberg identifiziert. In einem zweiten Schritt werden alle verfügbaren Erkenntnisse zu deren theoriegestützter Entwicklung, Wirksamkeit und Umsetzungserfolg zusammengetragen. Dafür werden bei Bedarf auch Organisationen kontaktiert, die bei der Entwicklung oder Evaluierung einer Maßnahme involviert waren bzw. sind.

Zielsetzung und Ausblick

Anhand der Ergebnisse sollen pädagogische Fachkräfte und Kinderärzt:innen aber auch weitere Akteur:innen des Erziehungs-, Gesundheits-, und Politiksektors unterstützt werden, Maßnahmen oder Programme auszuwählen und umzusetzen, die aktuellen Erkenntnissen zufolge eine gesunde kindliche Entwicklung fördern. Außerdem bildet die Zusammenstellung von Maßnahmen und Programmen die Grundlage für weitere Forschungsprojekte, bei denen unter aktiver Einbeziehung von z.B. pädagogischen Fachkräften, Kindern und Eltern, neue Erkenntnisse zur effektiven Umsetzung gewonnen werden sollen. Langfristig soll die Durchführung von Maßnahmen und Programmen zur Förderung des gesunden Aufwachsens von Kindern auf evidenzbasierten Strategien und Praktiken gestützt sein.

Einsatz von etablierten Instrumenten zum Erfassen frühkindlicher Entwicklung in Kindertageseinrichtungen

Um Kinder möglichst früh und angemessen in ihrer Entwicklung fördern zu können, gibt es in Baden-Württemberg einen gesetzlichen Auftrag zur regelmäßigen Beobachtung und Dokumentation der frühkindlichen Entwicklung in Betreuungseinrichtungen. Es gibt jedoch keine verbindliche Empfehlung, welche Entwicklungsbeobachtungsinstrumente hierfür in Kindertageseinrichtungen eingesetzt werden sollen. In der Praxis werden daher viele verschiedene Instrumente genutzt. Es fehlt außerdem ein Überblick über ihre Zuverlässigkeit, Validität und Vergleichbarkeit über Einrichtungen, Organisationen und Sozialräume hinweg. Die gewonnenen Daten sind daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt unzureichend für eine strategische Planung von Prävention und Gesundheitsförderung oder den Aufbau einer landes- oder gar bundesweiten Datenbank.

Im Rahmen des Projekts steht daher ein Mapping der aktuell in Baden-Württemberg genutzten Instrumente zur Dokumentation frühkindlicher Entwicklung im Fokus. Neben der Erfassung existierender Instrumente, sollen diese auch auf ihre wissenschaftliche Evidenz geprüft werden.

Methode

Die genutzten Instrumente für Kinder zwischen null und sechs Jahren werden in alle Betreuungseinrichtungen in Baden-Württemberg mittels einer Online-Umfrage erhoben. Im zweiten Schritt werden über Literaturrecherche und weitere Umfragen Nachweise über die Zuverlässigkeit, Validität und Vergleichbarkeit der Instrumente erfasst.

Zielsetzung und Ausblick

Ein Überblick über die genutzten Instrumente und deren wissenschaftliche Evidenz kann Aufschluss darüber geben, welche Anstrengungen notwendig sind, um ein routinemäßiges Datenerhebungssystem für Baden-Württemberg zu schaffen. Eine einheitliche Datenbasis kann dazu dienen, den Einsatz von Ressourcen zur Prävention und Gesundheitsförderung effizient steuern zu können.

Das Kompetenznetzwerk Präventivmedizin bündelt die vorhandenen Ressourcen und Expertisen mit dem Ziel, Prävention und Gesundheitsförderung in Baden-Württemberg nachhaltig zu stärken.
Die Wissenschaft leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung von Gesellschaft, der über den reinen Wissens- und Erkenntnisgewinn hinausgeht.

Gefördert vom Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst

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