TwinHealth Kohorte
Das TwinHealth-Konsortium der Medizinischen Fakultät Tübingen (MFT) startete 2016, um die forschungsoffene und nachhaltige Zwillingsforschung am Standort Tübingen zu etablieren. Die Zwillingsforschung eignet sich insbesondere zur Klärung der Frage, welche Anteile von Krankheit und Gesundheitsverhalten eher genetisch determiniert und welche eher durch Umwelt- und Lebensstileinflüsse beeinflusst sind.
Ansprechperson
Prof. Dr. med. Andreas Stengel
Innere Medizin VI, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Tel: +49 (0) 7071 2986719
Die nationale Helmholtz-Kohorte (NAKO) verfügt bislang über keine Zwillingskohorte. Forscher:innen der MFT waren deshalb bei ihren bisherigen zwillingsbasierten Studien zumeist auf internationale Partnerorganisationen angewiesen (u.a. Karolinska Stockholm, UK-Biobank London). Die MFT eignet sich aus folgenden Gründen hervorragend zum ergänzenden Aufbau einer Zwillingskohorte:
a) die Tübinger Frauenklinik ist eines der größten universitären Geburtszentren mit etwa 300 Zwillingspaaren pro Jahr (Stand 2020) und ist bereits Teil der aktuellen internationalen Studie („PreTwinScreen“) zur Risikostratifizierung bei Zwillingsschwangerschaften;
b) klinische Abteilungen haben sich, gemeinsam mit der Genetik und begleitet durch Biometrie und Ethik, zusammengeschlossen und bereits wegweisende Vorarbeiten geleistet.
Zielsetzung
Ziel ist der Aufbau einer Zwillingskohorte und eine biopsychosoziale Untersuchung derselben über die gesamte Lebensspanne hinweg.
Vorgehensweise
Aufgrund der seit 2 Jahren laufenden Erhebung des Zwillingsstatus aller Patient:innen am Universitätsklinikum Tübingen im Rahmen der Stammdatenabfrage konnten wir direkt mit Projektstart auf diese Personen zugehen und eine Kohortenteilnahme anbieten. Mehrere Studien sind bereits an dieser Kohorte geplant, diese Kohorte ist für eine Vielzahl von Präventionsprojekten anschlussfähig. Der Aufbau der Kinderkohorte wird über die Kolleg:innen der Gynäkologie/Neonatologie postnatal sowie Pädiatrie im Kindesalter erfolgen.
Kooperationen
Im Verlauf soll die Erhebung des Zwillingsstatus sowie damit der mögliche Einschluss in die Kohorte auch an den Verbundstandorten in Baden-Württemberg erfolgen.
(Zwischen-)Ergebnisse
So konnte unterdessen eine systematische Erhebung des Zwillingsstatus in der Aufnahmeroutine am Uniklinikum etabliert werden (ca. 300 Patient:innen mit Zwillingsstatus/Monat am UKT). Verschiedene Projekte, z.B. TwinFit koordiniert von der Sportmedizin, DiscoTwin von der Genetik und TwinCord von der Psychosomatik sind bereits gestartet. Die aktuelle Kohorte umfasst 400 Zwillingspaare.